Das Klima von Brühl (2)

Im Video-Podcast Nr. 5 haben wir bereits nachgewiesen, dass das Tal des Dickopsbachs zwischen Badorf und Eckdorf eine Kaltluftbahn von der Ville herab in Richtung Eckdorf und Rheinebene darstellt. Über diese Frischluftbahn werden also zumindest Teile des Brühler Südens mit kühler Frischluft aus den höheren Lagen der Ville versorgt.

Doch wie sieht es mit der Brühler Innenstadt aus? Gibt es auch hier Bereiche, aus denen die Innenstadt mit Frischluft versorgt werden könnte?

Mit einer Feldstudie im Bereich der bestehenden Freifläche südlich der Hochschule des Bundes (zwischen Rodderweg, Willy-Brandt-Straße und der Straße Am Daberger Hof), die im Video-Podcast Nr. 6 dokumentiert wird, können wir nachweisen, dass von dieser Fläche aus ein Kaltluftabfluss in Richtung Stadtmitte stattfindet. Über dieser derzeit landwirtschaftlich genutzten Freifläche bildet sich über Nacht kältere Luft als in den bebauten Bereichen von Brühl West und Innenstadt. Über die Neigung des Geländes nach Osten kann diese Kaltluft dann abfließen und unter günstigen Bedingungen die Innenstadt erreichen. In jedem Fall ist die genannte Freifläche als Frischluftquelle wichtig für ein verträgliches Klima in der Stadt Brühl, insbesondere im Hinblick auf den zunehmenden Klimawandel und deutlich steigende Temperaturen vor allem in den Sommermonaten.

Vor diesem Hintergrund ist die derzeit diskutierte Bebauung von etwa einem Drittel dieser Freifläche schädlich für das städtische Klima in Brühl und damit abzulehnen. Sofern es einen zusätzlichen Bedarf beispielsweise für Zimmer für die Studierenden der Bundes-Hochschule gibt, sollte dieser in geeigneter Weise auf dem bestehenden Gelände gedeckt werden. Über geeignete und klimatisch ebenso wie städtebaulich angemessene Lösungen wird Matthias Welpmann als Bürgermeister von Brühl sehr gerne einen offenen Dialog führen.