BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Brühler Grünen

Umwelt-, Natur- und Klimaschutz

Klimaschutz hier vor Ort in Brühl bringt uns Lebensqualität, Gesundheit – und fördert Wirtschaft und Wohlstand: Klimaschutz ist ein Standortfaktor. Wir werden gemäß dem erfolgreich praktizierten Klima-Modellprojekt »Innovation City Bottrop« die Bürgerı⃰nnen mit vielfältigen Beratungs- und Förderkampagnen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Energie, Mobilität und Stadtleben unterstützen und so einen Beitrag zur CO₂-Reduktion und zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels für den Temperaturanstieg leisten und zugleich die Lebensqualität in Brühl erhöhen. Die rot-grüne Koalition wird deshalb die Stadt Brühl zur Innovationsstadt für Klima-, Umwelt- und Naturschutz deklarieren und bis 2030 klimaneutralmachen. Die Stadtverwaltung hat hier Vorbildfunktion. Dazu brauchen wir beispielsweise mehr Photovoltaik-Anlagen (nicht nur) auf den Dächern der städtischen Gebäude. Städtische Bauvorhaben müssen ressourcenschonend geplant und umgesetzt werden, damit die baulichen Anlagen nach ihrer Lebens- und Nutzungsdauer umweltschonend und klimaneutral zurückgebaut und recycelt werden können (»cradle to cradle«).

Energiewende und Klimaschutz

Klimaschutz ist für die Zukunft Brühls ein zentrales Thema. Wir müssen vor Ort mehr tun, um unser Klima und unsere Umwelt zu schützen. Wir setzen alles daran, dass nachfolgende Generationen gut in Brühl leben können. Hierfür muss die Energiewende mehr in den Mittelpunkt rücken: Eine kommunale Energiewende schont das Klima, spart Finanz­mittel ein und fördert die Ent­stehung regionaler Arbeitsplätze in den Bereichen erneuerbare Energien und innovative Technologien. Daher setzen wir uns folgende Ziele:

  • Wir setzen uns ein für mehr Ökostrom in der Stadtverwaltung und Erhöhung der Gesamtlieferung der Stadtwerke Brühl GmbH an Strom aus erneuerbaren Energien für Privathaushalte und Gewerbetreibende.
  • Die Stadtwerke und alle städtischen Gebäude müssen im Eigenverbrauch bis 2030 klimaneutral werden.
  • Im Laufe des Jahres 2021 sollen die Stadtwerke ein Konzept vorlegen, wie sie den Anteil der  erneuerbaren Energien an ihrer gesamten Stromversorgung schnell massiv erhöhen können.
  • Ein ressourcenschonender Umgang mit Energie in öffentlichen Gebäuden wird vorangetrieben, indem der Ansatz des European Energy Award (Einbau effizienter Anlagen, Wärme­däm­­mung) weiterverfolgt wird.
  • Der Stadtbus-Fuhrpark wird sukzessive auf emissionsfreie Antriebstechniken umgestellt.
  • Die Fortführung und Sicherung der Energieberatung, insbesondere Beratung zu Photovoltaik und Elek­tro­mobilität und entsprechendes Fördermanagement (KfW, NRW-Bank u. a.) wird angestrebt, bei gleichzeitiger Verbesserung des Informationsangebotes in diesem Bereich.
  • Neben dem Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Gebäuden müssen auch Programme auf­ge­legt werden, die die Nutzung privater und gewerblicher Dachflächen attraktiv machen. Zudem sollen neue Flächen für die Nutzung von Solarenergie (z. B. Fassaden, Lärmschutzwände) gesucht wer­den – Ziel sind 500 neue Brühler PV-Anlagen.
  • Wir wollen einen Klimaschutzfonds, mit dem wir die Anstrengungen der Brühlerı⃰nnen für den Umweltschutz fördern können (z. B. für Fassadenbegrünungen, Entsiegelung oder den Rückbau von Schottergärten).
  • Die Förderung von Bürgerı⃰nnen-Photovoltaik- und Windkraftanlagen (Genossen­schafts­pro­jek­te: Bürge­rı⃰n­nen können Anteile erwerben) wird von uns unterstützt. Die Flächen können noch immer landwirtschaftlich genutzt werden oder als Wildwiesen dienen. Freiflächenanlagen erzielen aufgrund ihrer optimalen Ausrichtung einen um bis zu 30 % höheren Ertrag als Dachanlagen.
  • Die Suche nach konfliktarmen Standorten für die Nutzung von Windenergie wird weiter vorangetrieben.
  • Ein starker Ausbau von erneuerbaren Energiequellen, z. B. aus Photovoltaik oder Wind, er­mög­licht die Errichtung einer sogenannten »Power-to-X«-Anlage. Dort wird überschüssige Energie genutzt, um beispielsweise Wasserstoff herzustellen. Die Stadtwerke oder das Eisen­werk könnten zukünftig regionale Abnehmer des Wasserstoffs sein.
  • Patenschaften der Bepflanzungsstreifen in unserer Stadt müssen gefördert werden – zum Beispiel für eine bienenfreundliche Bepflanzung.
  • Ökologische und CO₂-sparende Maßnahmen müssen bei städtischen Bauvorhaben verstärkt berücksichtigt werden.
  • Unsere Stadt muss auf Extremwetter-Phänomene wie Hitze, Starkregen und Sturm besser vorbereitet werden.
  • Licht­verschmut­zung wird durch Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Lampen unter Beachtung des Insektenschutzes stärker berücksichtigt: LED-Leuch­ten, die nur nach unten strahlen, sind insek­ten­freund­licher als Kugelleuchten. Warmweiße LEDs ziehen weniger Insekten an als kalt­weiße Leuchten. Die Beleuch­tung sollte auf das Notwendige reduziert werden, um die Tier­welt zu schonen.

Abfallvermeidung und Ressourcenschonung

Stadtsauberkeit bedeutet Lebensqualität. Deshalb ist der Kampf gegen Vermüllung eine wichtige Grundlage für die Attraktivität Brühls. Angesichts der großen Klimarelevanz ist der Vermeidung von Abfällen vor deren fachgerechter Verwer­tung und Entsorgung Vorrang einzuräumen, denn weniger Abfall schont Res­sour­cen und Umwelt. Mit folgenden Maßnahmen wollen wir dazu beitragen:

  • Müllvermeidung und Ressourcenschonung werden in der Verwaltung durch die Einführung eines nach­haltigenBeschaffungswesens umgesetzt: Bei Kleidung, Papier, Büromaterial, Reinigungsmitteln, Kaffee, Tee und Essen wird auf Aspekte wie »biologisch«, »regional« und »fair« geachtet, wobei Produkten mit klarer Zertifizierung, etwa nach EU-Ökoverordnung, Fair-Trade-Siegel/WFTO, Global Organic Textile Standard und anderen, Vorrang eingeräumt wird.
  • Auf­klärungsarbeit für Bürgerı⃰nnen wird durch die Stadtverwaltung und die Abfall- und Umwelt­bera­tung der Ver­brau­cherzentrale Brühl sichergestellt, z. B. über nicht verwertbare Kompostbeutel aus Plastik oder über das Verbot von Streusalz und Pestiziden sowie bezüglich Mülltrennung im Allgemeinen.

Verbesserung der Sauberkeit in der Stadt

  • Zigarettenkippen führen zu Schäden in Gewässern; deshalb brauchen wir mehr Auf­klärung und Aschen­becher an Mülleimern oder z. B. ebenerdige Aschenbecher an Orten mit einem regen Nacht­leben.
  • Die Sichtbarkeit von Mülleimern soll verbessert und ihre Anzahl erhöht werden, etwa durch farblich auf­fällige Gestaltung, Sprüche, Fußabdrücke als Wegweiser etc.
  • Konsequentes Verhängen von Bußgeldern, wenn Müll (z. B. Zigarettenkippen, Hundekotbeutel, Bau­schutt, Sperrmüll) auf der Straße oder in der Natur entsorgt wird, soll gefördert werden. Das Einsetzen von Kräften des Ordnungsamts als Mülldetektivı⃰nnen soll gewährleisten, dass die Verursacher ermittelt werden können. Wilde Müllkippen sollen zudem innerhalb von 48 Stunden entfernt werden können. Für die Umsetzung der genannten Maßnahmen soll eine Personalaufstockung im Ordnungsamt erfolgen.
  • Es sollen mehr Informationen zum Thema Hundekotentsorgung mit kostenlosen Hunde­kot­beuteln bereitgestellt werden.
  • Plastikkonfetti in den Brühler Karnevalszügen soll vollständig ersetzt und auch weiteres Plastik vermieden werden, etwa durch Verwendung von Saatgutkonfetti oder Produkte aus Stärke oder Papier.
  • Eine intensivere Reinigung durch die Stadtservicebetriebe nach Silvester und Karnevalszügen auch außer­halb der Innenstadt soll vorangetrieben werden.
  • Wir fördern unverpackten, regionalen und fairen Konsum, z. B. durch Unterstützung von entsprechenden Geschäften im Rahmen der Wirtschaftsförderung und durch Kennzeichnung über die Brühl-App (z. B. Weltladen, Geschäfte und Marktstände, die unverpacktes und öko­logi­sches Ein­kaufen ermög­li­chen oder faire Kleidung anbieten).
  • Das Einhalten aller Grenzwerte für Luftverschmutzung wird überwacht und umgesetzt.

Naturschutz

Der Erhalt ökologisch wertvoller Landschaften und der Schutz der biologischen Vielfalt sind für uns zentral. Wir wollen mehr Grün in der Stadt. Konkret bedeutet das:

  • Biotop­flächen werden neu angelegt, bestehende miteinander vernetzt und die Pflege sichergestellt, insbesondere werden Renaturierung von Bach­läufen und Neu­anlegung von Streuobstwiesen gefördert.
  • Ausgleichsmaßnahmen infolge von Baumaßnahmen erfolgen ortsnah.
  • Eine Minimierung des Flächenverbrauchs und der Versiegelung sowie Förderung von Entsiegelung werden angestrebt.
  • Wir dulden keine Bebauung ökologisch und klimatisch wertvoller Freiflächen (Naturschutz- und Land­schaftsschutzgebiete, Kaltluftschneisen, geschützte Flächen per Definition).
  • Städtischer Baumbestand bleibt möglichst erhalten und wird ausgebaut unter Erhalt der bestehenden Baum­schutz­satzung. Es erfolgt eine Aufnahme von klimaangepassten Bäumen in die Liste (Klimaveränderungen werden ebenso berücksichtigt wie der Fokus auf heimische Arten).
  • In Hitzeperioden werden die Bürgerı⃰nnen zur Mithilfe beim Gießen der Bäume, auch mithilfe von Wassersäcken, aufgerufen.
  • Die Förderung von extensiven Grünflächen, auch auf Grundstücken der Gebausie, sowie der Verzicht auf Saison­­bepflan­zung wird vorangetrieben.
  • Auf städtischen Ackerflächen werden mindestens zwei Meter breite BlühstreifenundAckerrandstreifen angelegt.
  • Weniger Mähen fördert die Artenvielfalt, nicht nur auf städtischen Flächen. Wichtig ist hier auch das Absammeln des Mülls vor dem Mähen zur Vorbeugung von Mikroplastikentstehung.
  • Auf freiwerdenden Flächen auf Friedhöfen werden Blühwiesen und Lebensräume für Insekten angelegt.
  • Die bereits beschlossene Initiative »Essbare Stadt« wird umgesetzt.
  • Wir unterstützen Informationsangebote über insektenfreundliches Gärtnern mit biologischem Pflanzen­schutz und die Volksinitiative Artenvielfalt NRW per Ratsantrag.
  • Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen wird ein Bürgerı⃰nnenwald angelegt: Dort können zu bestimmten An­lässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen Obstbäume gepflanzt werden.
  • Wir prüfen die Anlage eines Waldlehrpfades im Ville-Seen-Gebiet, bevorzugt in der Nähe des Wasserturmes. Der Lehrpfad soll auf didaktisch und sinnlich erfahrbare Weise Themen der ökologischen und gesundheitsbezogenen Funktion des Waldes aufgreifen, wie z. B. die Bedeutung für Artenvielfalt, Gesundheit und Klima.
  • Zudem werden wir lokale Projekte wie Schulgärten und Kleingartenanlagen unterstützen.
  • Wir fördern Freiraumflächen für leinenfreien Auslauf für Hunde.

Die Koalition hat sich darauf verständigt, dass in der Zeit ihrer Zusammenarbeit keine planungsrechtlichen Schritte hinsichtlich einer Erweiterung des Phantasialands unternommen werden, so dass sowohl die angrenzenden Natur- und Landschaftsschutzgebiete als auch die Flächen der Kleingartenanlage an der Kuhgasse unangetastet bleiben.

Als Leuchtturmprojekt streben wir eine Bewerbung Brühls als Ausrichter der Landes­garten­schau NRW an. Hier könnten die neuen nachhaltigen und bürgernahen Frei­flächen verbunden werden mit den schon bestehenden Naturflächen des Schlossparks. Hinzu kom­men die kulturellen High­lights des Weltkulturerbes, das Max-Ernst-Museum, die nach­halti­gen Mobilitätsangebote (u. a. Radstation) und nicht zuletzt die attraktive Innenstadt mit noch abzu­stim­men­den neuen ökologischen Angeboten (Jans­hof, nachhaltiges Gewerbe etc.).

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