BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Brühler Grünen

Brühl neu denken – vom Leerstand zur Lebendigkeit

Wie wir Wirtschaftsförderung, die Belebung der Innenstadt und Lebensqualität zusammendenken können

Brühl steht vor großen Herausforderungen: Immer mehr Ladenlokale in der Innenstadt stehen leer. Onlinehandel und veränderte Lebensgewohnheiten verändern das Kaufverhalten spürbar. Gleichzeitig ziehen Unternehmen wie Telekom oder Renault aus Brühl ab. Das zeigt: die Wirtschaftsförderung muss stärker in den Fokus.

Wirtschaft aktiv gestalten – statt nur verwalten
Wirtschaftsförderung muss in Brühl aktiver gestaltet werden. Wir möchten Gründungen erleichtern, Betriebe halten und neue Ansiedlungen ermöglichen – im Zentrum wie in den Gewerbegebieten.
Dazu wäre eine zentrale Anlaufstelle sinnvoll – mit festen Ansprechpartner*innen, die unkompliziert helfen, gut erreichbar sind und Brühls Interessen im Blick haben. Unsere Wirtschaftsförderung sollten wir verstärkt an den Prinzipien der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit ausrichten. Und wir wollen attraktive Bedingungen schaffen – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Arbeitnehmer*innen. Denn attraktive Standortbedingungen bestehen nicht nur aus Gewerbeflächen – sondern auch aus dem Lebensumfeld: Wer in Brühl arbeitet, braucht häufig auch Wohnraum, gute Kinderbetreuung und Freizeitangebote.“

Ein neuer ständiger Ausschuss für Wirtschaftsförderung im Stadtrat wäre förderlich, um langfristige Ziele zu setzen und deren Umsetzung konsequent zu begleiten.

Vom Leerstand zur Chance – Brühls Innenstadt braucht Profil
Leerstände auf der Köln- oder Uhlstraße oder im ehemaligen Kaufhof bieten jetzt Potenzial für neue Konzepte: etwa Pop-up-Stores, Ateliers oder Coworking-Spaces. Erste Projekte wie das Zwischenmiet-Modell zeigen, dass solche Ideen auch in Brühl funktionieren können.
Innovative Nutzung leerer Räume kann neue Geschäftsmodelle sichtbar machen – und ist zugleich Wirtschaftsförderung im besten Sinne.

Ergänzend sollten wir ein digitales Flächenregister einführen: Eigentümer*innen könnten dort Leerstände melden, kreative Akteur*innen passende Räume finden – für Wohnen, Arbeiten, Kultur oder Nahversorgung.

Auch bei der Erreichbarkeit geht noch mehr – nicht nur bezogen aufs Auto, sondern auch auf Bus und Bahn, Fahrradfahren und Zufußgehen. Durch sichere Fahrradstellplätze und zusätzliche Leihsysteme kann der Besuch der Innenstadt komfortabler und flexibler gestaltet werden.

Eine lebendige Innenstadt ist auch ein sozialer Treffpunkt – sie stärkt Gemeinschaft, Identifikation und Alltagsqualität. Und eine lebendige Innenstadt lebt auch von kulturellen Angeboten und Tourismus. Wer für ein Konzert kommt, bleibt oft für ein Getränk oder ein Abendessen oder ein bisschen Shopping. Wir könnten das UNESCO-Welterbe mit Kultur- und Subkulturangeboten und Tages- und Radtourismus besser verbinden – das stärkt Wirtschaft und Identität zugleich.

Unsere Stadt hat enormes Potenzial. Mit Ideen, Mut und Zusammenarbeit – zwischen Verwaltung, Politik, Unternehmen, Kulturszene und Bürgerschaft – können wir Brühl wirtschaftlich und gesellschaftlich stärken.
Deshalb lasst uns jetzt umdenken und heute machen, was dann morgen zählt.

 

Elisabeth Kühl