BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Brühler Grünen

Die Erweiterung des Phantasialandes darf nicht stattfinden!

Das Phantasialand gehört zu Brühl, aber die Grenzen des Wachstums sind erreicht!
Seit dem Start 1967 als Märchenwald ist das Phantasialand mit Unterstützung der Stadt zur heutigen Größe angewachsen. Immer forderte der Betreiber: Wir brauchen mehr Platz! So auch 2012: Damals erreichte man durch Drohung mit Insolvenz einen Regionalratsbeschluss mit großer, bisher nicht realisierter Erweiterungsmöglichkeit. Seitdem zeigt geradediese Beschränkung, dass das Prinzip „Qualität vor Quantität“ dem Phantasialand gut getan hat! Denn: Es ist Deutschlands bester Freizeitpark 2025! Die Besucherzahlen steigen weiter! Der Regionalratsbeschluss von 2012 sollte meiner Meinung nach revidiert werden. Selbst Megaprojekte wie die Energieerzeugung der BRD haben sich seit 2012 an die Notwendigkeiten angepasst.

Die Vernichtung des Naturschutzgebietes (NSG) „Ententeich“ wäre ein Präzedenzfall in Deutschland. Wer den Ententeich und seine Umgebung kennt, dem dreht sich der Magen um beim Gedanken der Waldabholzung, des unkompensierbaren Artensterbens, der Vernichtung des einzigartigen Schilfgürtels. All das würde verursacht durch eine Veranstaltungshalle und ein „Aquahotel“. Das NSG Ententeich ist für mich das wertvollste in der Ville. Die frühere Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hat als eine ihrer letzten Amtshandlungen in 2022 seinem Vorverkauf zugestimmt – falls der Rat der Stadt Brühl Baurecht schafft. Was der Rat bisher aus guten Gründen - und wegen uns GRÜNEN - nicht getan hat. Denn im öffentlichen Interesse ist das alles nicht.

Die Flutkatastrophe 2021 hat gezeigt, was kommt, wenn der Wald verschwunden ist: Die Kuhgasse, der Grüne Weg und die ebenfalls bedrohten Kleingärten wurden damals durch einen „entforsteten“ Parkplatz des Phantasialands überschwemmt; wie Filmaufnahmen zeigen, passierte dasselbe genau dort auch im Juni 2025 - nach einem nur viertelstündigen Starkregen. Ein versiegeltes Naturschutzgebiet wird den Druck auf die Hochwasser-Risikogebiete (Dickopsbach/Lenterbach) weiter erhöhen. Ebenso wird sich das Mikroklima in Badorf verschlechtern. Der Verein Bovivo erwartet bis zu 5 Grad mehr nach der Abholzung in den anliegenden Ortsteilen. All das geht zu Lasten der Brühler*innen.

Jeder Freizeitpark möchte, dass das Geld seiner Besucher*innen „in der Firma“ bleibt. Daher die Tendenz zu mehrtägigen Kurzurlauben. Brühl gewinnt dadurch nichts. In der Stadt soll das Geld der Besucher nicht landen. Brühl wird über Jahre niedrigere oder gar keine Gewerbesteuereinnahmen aus dem Phantasialand mehr erwarten dürfen: Investitionen führen zu Kosten, die Gewerbesteuern auffressen. Auch eine Bewältigung der weiter steigenden Verkehrszunahme ist nicht in Sicht- ebenfalls zu Lasten der Anwohner*innen.

Wir GRÜNE sind als einzige Partei in Brühl strikt gegen eine Erweiterung und gegen einen Aufstellungsbeschluss! Dann ist der Fuß in der Türe, Baurecht geschaffen. Die Befürworter einer Erweiterung argumentieren oft mit „Recht und Gesetz“. Aber das Phantasialand hat noch kein Recht auf Erweiterung. Das ist eine rein politische Entscheidung. Brühl hat in den letzten Jahren bereits enorm an wertvollen Freiflächen verloren. Die Grenzen sind erreicht.

Wer die Bewohner*innen von Brühl schützen will, hat nur eine Wahl: Das Naturschutzgebiet schützen. Und dafür GRÜN wählen.

 

Martin Bender