Bei „Barrierefreiheit und Inklusion“ denken viele sofort an Menschen mit Behinderungen. Zu Recht, denn Menschen mit Behinderungen sollen gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das sagt auch die UN-Behindertenrechtskonvention: Weil alle Menschen mit der gleichen Würde ausgestattet sind, haben alle die gleichen Rechte. Inklusion ist also ein wesentlicher Teil aller Menschenrechte. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist für Deutschland verbindlich. Sie muss von allen staatlichen Stellen umgesetzt werden: im Bund, in den Ländern – und in den Kommunen.
Inklusion ist, wenn niemand ausgeschlossen wird. Dazu muss die Gesellschaft Barrieren abbauen und entsprechende Strukturen schaffen. Zum Beispiel, wenn Kinder mit und ohne Behinderungen zusammen in der Schule lernen. Oder wenn Rampen dafür sorgen, dass auch Menschen im Rollstuhl sich überall hinbewegen können.
Auch für Kranke, für ältere Menschen und für Familien mit kleinen Kindern ist es gut, wenn eine Stadt barrierearm oder sogar barrierefrei gestaltet ist. Deswegen wird es immer wichtiger, dass Fußwege breit genug sind, damit Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder auch mit Kinderwagen genug Platz haben. Es wird auch immer wichtiger, dass Bürgersteige abgesenkt sind, denn so können alle Menschen mit rollenden Hilfsmitteln - sogar Kinder mit ihren Rollern - ihre Fußwege gut bewältigen.
Wir GRÜNE denken Barrierefreiheit und Inklusion noch etwas größer: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Alle Menschen sollen gleichberechtigt in allen Bereichen des städtischen Lebens teilnehmen können. Es gilt, auch sprachliche Barrieren abzubauen. Verwaltungssprache sollte verständlicher werden. Wir wollen, dass die Internetseite der Stadt Brühl barrierefreier gestaltet wird und Texte auch in Leichter Sprache veröffentlicht werden. Das hilft auch Menschen mit Migrationshintergrund, Verwaltungsvorgänge besser zu verstehen.
Auch Digitalisierung kann neue Barrieren schaffen. Selbstverständlich sollen Behörden ihre Dienste digitalisieren. Aber wir dürfen darüber nicht die Menschen vergessen, die keine Computer oder Smartphones nutzen können. Deshalb treten wir dafür ein, dass die Verwaltung ihre Dienste weiterhin auch analog anbietet. Damit wirklich alle sie in Anspruch nehmen können.
Eine barrierefreie Stadt ist viel mehr als eine altersgerechte Stadt. Sie ist auch eine kinder- und familienfreundliche Stadt. Und sie ist gut für Menschen mit Behinderungen. Kurz: Es ist eine Stadt für alle.
Wo sehen Sie Barrieren, die Sie hindern, am sozialen, kulturellen oder sportlichen Leben in Brühl teilzunehmen? Schreiben Sie uns, schreiben Sie mir: annette.blank@bruehlgruen.de
Annette Blank