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von Martin Bender
Flächenverbrauch und Versiegelung des Bodens sind schleichende Prozesse: eine neue Siedlung hier, ein erweitertes Gewerbegebiet dort. Die Folgen sind jedoch teils verheerend – die Flutkatastrophe nach dem Starkregen im Juli dieses Jahres, bedingt durch viele Faktoren, wird die Menschen im Rhein-Erft-Kreis und allen anderen betroffenen Gebieten noch lange belasten. In Brühl werden wir durch die großflächige Ausdehnung des Kiesabbaus Richtung Schwadorf einen weiteren Gefahrenherd hinzubekommen. „Täglich werden in Deutschland rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme oder Flächenverbrauch von circa 73 Fußballfeldern.“ So das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Viele Konzepte, Pläne und Ziele wurden ausgegeben, um den immer weiter fortschreitenden Flächenverbrauch für Wohnen, Industrie und Verkehr und die damit einhergehende Bodenversiegelung zu begrenzen. So wurden die Pläne der Bundesregierung von ihr selbst wieder einkassiert: Lautete 2002 das Ziel, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen, wurde dies kurzerhand auf 2030 verschoben.
Nicht nur der steigende CO₂-Gehalt sorgt für den Temperaturanstieg in der Atmosphäre. Ebenso wichtig auf lokaler Ebene ist der Einfluss der Versiegelung des Bodens durch die Siedlungs- und Verkehrsbereiche, die in NRW bereits 23,7 % der Gesamtfläche ausmachen. Die Temperaturen in den großen Städten steigen daher um bis zu 10 Grad höher als im umliegenden Grünland – mit entsprechend gesundheitsschädlichen Auswirkungen für die Menschen. Jede und jeder kennt den Effekt. Machen Sie die Probe: Stellen Sie sich in Brühl bei Sommerwetter auf einen der großen Parkplätze! Vergleichen Sie diese Temperatur mit der bei einem Spaziergang um den Heider Bergsee am gleichen Tag! Nicht zuletzt geht es beim Thema Flächenverbrauch um das Bewahren der biologischen Bodenstrukturen und der Grundwasserressourcen.
Was können wir tun, um diese verhängnisvolle Entwicklung zu bremsen? Bauen am Ortsrand muss die Ausnahme sein. Entsiegelung, ökologisches Bauen im Bestand sowie die gleichzeitige Sicherung und Aufwertung von innerstädtischen Grünflächen müssen zum Normalfall werden. Die Landesentwicklungspläne (LEP), Regionalentwicklungspläne (REP) und Flächennutzungspläne (FNP) auf kommunaler Ebene gehören ökologisch korrigiert. Die Novellierung des Baugesetzbuches, die wir GRÜNE bundesweit bekämpfen, ebenso. Alle diese Pläne wirken nicht nur von „oben“ nach „unten“, sondern auch umgekehrt. Daher gilt es, auf allen politischen Ebenen grüne Ideen mit möglichst wenig Reibungsverlusten zu realisieren. Dies schaffen wir für Brühl nur mit grüner Regierungsverantwortung im Bund. Für ein ökologisches Flächenmanagement brauchen wir den richtigen Rahmen. Wir bitten Sie daher um Ihre beiden Stimmen bei der Bundestagswahl. Lassen Sie uns gemeinsam unversiegelte Flächen erhalten und Naturkatastrophen vorbeugen!
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