Was gehört zu einem Wahlkampf alles dazu? Klar: Plakate aufhängen, Flyer verteilen, mit Menschen ins Gespräch kommen… Beim Kommunalwahlkampf 2020 dachten wir uns: Da geht noch mehr! 24 Stunden waren wir durchgehend am Wahlwochenende mit einem Infostand auf dem Brühler Markt vor Ort. Wie es dazu kam und was wir dort erlebt haben, dazu hat Katja Brennan den Initiator Robert Saß, Parteivorsitzender der Brühler GRÜNEN, befragt.

Lieber Robert, wie kommt man auf die Idee eines 24-Stunden-Stands?
RS: Ich bin immer auf der Suche nach kreativen Wahlkampfaktionen. In diesem Fall hatte ich von der Kölner Grünen Brigitta von Bülow gehört, dass sie in Ehrenfeld einen solchen Infostand veranstaltet hat. Und ihre Erfahrungen waren äußerst positiv.

Was waren eure Erwartungen und wie habt ihr euch vorbereitet?
RS: Eigentlich hatten wir wenig Erwartungen. Die Hoffnung war natürlich, dass durch die Nacht von Freitag auf Samstag doch einige Menschen auch nachts unterwegs sein würden. Und so war es dann auch. Die Vorbereitung war nicht besonders aufwendig: Genehmigung besorgen, Verpflegung organisieren, der Rest lief spontan.

Gab es besonders interessante Begegnungen?
RS: Es gab einige tolle Begegnungen. Viele – insbesondere junge – Menschen, die verwundert waren, auch tief in der Nacht ein paar Grüne auf dem Markt anzutreffen und tatsächlich auch über Politik reden zu können. Schön war auch, dass ein Ratskollege von der SPD extra vorbeikam und nachts ein paar Stunden bei uns verbrachte.

Hast du die Entscheidung, selbst die komplette Zeit vor Ort zu sein, zwischendurch hinterfragt?
RS: Anfangs nicht. Gegen fünf Uhr war aber wirklich nichts mehr los und die Müdigkeit nahm überhand. Ich war aber dann doch sehr glücklich, als die Sonne wieder aufging und wir mit hunderten Sonnenblumen zum Verschenken in den Tag starten konnten.

Was war euer Resümee? Wiederholt ihr das Format beim Bundestagswahlkampf?
RS: Unser Resümee war absolut positiv, weshalb wir wieder einen 24-Stunden-Infostand im Bundestagswahlkampf veranstalten werden.

Vielen Dank, Robert, für die spannenden Einblicke in diese besondere Art des Wahlkampfes.