Unsere Ziele und Maßnahmen
Zufußgehen attraktiver machen
Wir wollen die Bereiche für das Zufußgehen ausdehnen und allen Altersgruppen sichere und direkte Wege ermöglichen:
- Umsetzung der beschlossenen Konzepte und deren Ausweitung auf alle Stadtteile
- Bespielbare Stadt: Die bespielbare Stadt ist ein attraktives Angebot für Kinder. Spielobjekte zum Klettern, Hüpfen und Sitzen entlang ihrer Wege machen das Zufußgehen spannend.
- Begehbare Stadt: Barrieren müssen beseitigt und direkte Fußverbindungen ermöglicht werden.
- Besitzbare Stadt: In der Stadt sollen sich alle wohlfühlen. Dazu gehört eine ausreichende Anzahl an Bänken, um sich auszuruhen, miteinander zu kommunizieren und für das Weitergehen zu stärken.
- Plätze zu Aufenthaltsorten aufwerten
- In hoch belasteten Straßen wie der nördlichen Kölnstraße, die als Zufahrt zum Belvedere-Parkplatz dient, sollen die Lebensqualität für die Anwohnerı⃰nnen und die Attraktivität für den Einzelhandel erhöht werden.
Radfahren fördern
Brühl ist eine Fahrradstadt, deren Infrastruktur allerdings in die Jahre gekommen ist. Der Trend zum Radfahren ist derweil ungebrochen und erfährt auch durch das Pedelec starkes Wachstum. Dieses wollen wir mit sicheren Radfahrbedingungen, guten innerstädtischen Verbindungen und neuen, durchgängigen Rad-Pendlerrouten verstärken.
Es muss sichergestellt werden, dass bei allen Neuplanungen und Umbaumaßnahmen die Belange des Fuß- und Radverkehrs vorrangig berücksichtigt werden.
Die Fahrradinfrastruktur mit dem Radwegenetz und den Abstellanlagen muss konsequent aufgewertet werden.
Wir streben daher folgende Maßnahmen an:
- ein Fahrradparkhaus in der Innenstadt
- kostenfreie Nutzung der Radstation für ÖPNV-Kundı⃰nnen mit Zugang rund um die Uhr
- Fahrradabstellkonzept für die Schaffung sicherer Abstellplätze und Bereitstellung von Fahrrad-Boxen
- Einbeziehung von Fahrradabstellplätzen in die Stellplatzsatzung
- Ausbau von regionalen Radwegen zu Rad-Pendlerrouten, auch durch Umwandlung von Straßen zu Bus- und Fahrradstraßen. Für Brühl sind dabei besonders folgende Routen wichtig:
- Bonn—Bornheim—Brühl—Hürth—Köln
- Bonn—Wesseling—Berzdorf—Rondorf—Köln
- Ausweitung des Netzes von Fahrradstraßen, v.a. Schaffung einer attraktiven Nord-Süd-Verbindung parallel zum Markt
- Schutzstreifen und Tempo 30 auf den Durchfahrtsstraßen
- Aufstellflächen für Fahrräder an Kreuzungen und verkehrssicheren Querungsstellen
- Erfolgsmessung der Fahrradentwicklung durch automatische Zähleinrichtungen nach dem Vorbild von Kopenhagen
- Grüner Pfeil für den Fahrradverkehr an Ampeln
- Aufwertung der jährlichen Teilnahme der Stadt am „Stadtradeln“ durch wirkungsvolle Kommunikation
- Eine Critical-Mass-Bewegung in Brühl wird unterstützt.
Bus & Bahn ausbauen
Ein dichtes und barrierefreies ÖPNV-Angebot ermöglicht allen Bevölkerungsgruppen die Teilhabe am öffentlichen Leben und die Erfüllung ihrer Mobilitätswünsche. Stadtbusse und On-Demand-Verkehre sollen alle Stadtteile für die Bürgerı⃰nnen erschließen. Die Verbindung in die Nachbarstädte muss durch schnelle und häufig verkehrende Regionalbusse, Stadtbahnen und Züge sichergestellt werden.
Im Einzelnen planen wir:
- Beseitigung der Lücken im Stadtbusnetz:
- Die Bahnhöfe, das BTV-Sportzentrum und die Hochschulen des Bundes müssen mit weiteren Linien in das Stadtbussystem eingebunden werden.
- Eine weitere Stadtbus-Linie soll in den Brühler Süden geführt werden.
- Anbindung des Kierberger Oberdorfs mit der Linie 701
- Verdichtung des Stadtbusangebotes auf einen 20-Minuten-Takt
- Die ÖPNV-Erreichbarkeit nachts und am Wochenende muss weiter verbessert werden. Dazu bedarf es eines zusätzlichen Stadtbus-Angebotes und einer Weiterentwicklung des Anrufsammeltaxis zu einem On-Demand-System.
- Der Stadtbus-Fuhrpark wird auf emissionsfreie Antriebstechniken umgestellt. Solange die Altfahrzeuge noch Feinstaub ausstoßen, soll das Fahrpersonal verpflichtet werden, den Motor bei Warte- und Standzeiten, z. B. vor geschlossenen Schranken, auszuschalten.
- Auch die noch nicht modernisierten Stadtbushaltestellen sollen barrierefrei umgebaut werden.
- Begrünte Wartehäuschen an Bushaltestellen werden Standard.Die GRÜNEN setzen sich für werbefreie Anlagen ein.
- Die Verkehrssituation rund um die Haltestelle Brühl Nord muss aufgrund der langen Schranken-Schließzeiten der Stadtbahn neu geordnet werden. Die Kaiserstraße muss zwischen Römerstraße und Kölnstraße weiter verkehrsberuhigt werden. Damit sollen vor allem das Zufußgehen und Radfahren attraktiver und sicherer werden.
- Der ÖPNV erhält Vorfahrt durch intelligente Ampelschaltungen und möglichst spezielle Fahrspuren.
- Gut ausgebaute Mobilstationen verknüpfen Stadtbus, Regionalbus und Schiene mit nachhaltigen, individuellen Verkehrsmitteln.
- Eine Renovierung der Haltestelleninfrastruktur wird realisiert durch ihre Ausstattung mit elektronischen Fahrgastinformationsanzeigern und den Ausbau von sicheren Rad-Abstell-Anlagen.
- Wiederherstellung der Fußgängerunterführung an der Haltestelle Brühl Nord zwischen Königstraße und Neuer Königstraße
- Die sogenannte „Querbahn“ zwischen Brühl und Wesseling soll künftig für den regulären Stadtbahnbetrieb genutzt werden:
- Die derzeit in Sürth endende Linie 17 muss so bald wie möglich über Wesseling bis nach Brühl mit Haltestellen in Berzdorf und Brühl-Ost geführt werden.
- Die in Köln geplante Verlängerung der Stadtbahn nach Rondorf und Meschenich kann weiter nach Berzdorf und von dort über die Querbahn auch nach Brühl geführt werden.
Mobilitätsmanagement forcieren
Kommunales Mobilitätsmanagement ermöglicht als Stabsstelle in der Verwaltungsleitung die optimale Abstimmung aller Verkehrsmittel aufeinander und bringt dabei insbesondere den Fuß‑, Fahrrad- und Bus- & Bahn-Verkehr voran. Dies erfordert auch eine enge Abstimmung mit den Stadtwerken, die unter anderem auch Mobilitätsdienstleister sind. Mit verschiedenen Akteurı⃰nnen können andernorts bewährte Maßnahmen für Brühl diskutiert und umgesetzt werden. So entsteht ein attraktives Mobilitätsangebot.
Wir verfolgen daher die folgenden Ziele:
- Dem kommunalen Mobilitätsmanagement muss ein stärkeres Gewicht in der Verwaltung verliehen werden.
- Die neuen Angebote erfordern einen starken Mobilitätsdienstleister vor Ort. Die Stadtwerke, die für das Stadtbussystem zuständig sind, sollen zu einem Mobilitätsunternehmen ausgebaut werden.
- Fußgänger-Wege-Checks und Busschulungen für Seniorı⃰nnen sollen in allen Stadtteilen durchgeführt werden.
- Geh- und Fahrradspaß auf dem Schulweg statt Elterntaxi: dazu Unterstützung der Schulen und Kindergärten, um Mobilitätsverhalten nachhaltig zu verändern
- konsequente Weiterentwicklung des Parkraumkonzeptes unter Einbeziehung der städtischen Parkplätze, auch an Schulen
- Einrichtung von Carsharing und Verleihsystemen für Fahr- und Lastenräder, insbesondere auch in den Quartieren
- Mit allen größeren Arbeitgebern soll die Stadt Vorschläge für ein betriebliches Mobilitätsmanagement erarbeiten.
- Die Durchlässigkeit der Innenstadt und in Wohngebieten für PKW soll, mit Ausnahme von Anwohnerı⃰nnen, reduziert werden. Der ÖPNV, Rad- und Fußverkehr dienen als attraktive Alternative zum PKW und erschließen die Innenstadt und Wohngebiete.
- systematische Vermittlung von Mitfahrgemeinschaften
- Einführung eines Jobtickets
- Schaffung attraktiver Fahrradabstellplätze
- Abstimmung des ÖPNV-Angebotes auf die Unternehmensbelange
- Jedes Jahr ziehen etwa 2.500 Menschen neu nach Brühl. Für diese Neubürgerı⃰nnen wird ein Begrüßungspaket entwickelt, das auch ein Schnupperticket für den ÖPNV enthält.
- Neubaugebiete benötigen von Beginn an Angebote für umweltverträgliche Mobilität: Quartiersgaragen, Fahrradabstellplätze, kurze Wege zur nächsten Haltestelle. So werden vor allem Zweitwagen überflüssig.
Kfz-Verkehr minimieren
Für viele Wege in Brühl, die mit dem Auto zurückgelegt werden, gibt es jetzt schon attraktive alternative Angebote. Um die Vision „Brühl 2025“ umzusetzen, wollen wir die Angebote weiter ausbauen und so immer stärkere Anreize für den Umstieg vom Auto auf bequeme Alternativen schaffen. Mit dem Wechsel auf andere Verkehrsmittel wird weiterer Straßenbau weitgehend überflüssig, denn dieser wird die Verkehrsprobleme nicht lösen, sondern weiteren Autoverkehr verursachen.
Daher wollen wir die folgenden Maßnahmen umsetzen:
- Errichtung fester Messstationen zur Ermittlung und Verkündung von CO₂- und anderen Schadstoffwerten in der Brühler Innenstadt (z. B. an der Giesler-Galerie/Stern) und an stark befahrenen Straßen
- Kooperation zwischen Ordnungsamt, Polizei und Schulen verbessern, um Elterntaxis überflüssig zu machen und damit die Schulwegsicherheit zu erhöhen
- Schaffung weiterer Carsharing-Angebote
- Bündelung des ruhenden Verkehrs in Quartiersgaragen
- Lärmreduzierung
- Lieferungen auf der „letzten Meile“ erfolgen nur noch emissionsfrei, beispielsweise durch Fahrzeuge mit Elektroantrieb oder Lastenfahrräder
- kostengerechte Parkgebühren
- Einrichtung von ausreichender E-Ladeinfrastruktur in allen Stadtteilen und Quartieren
- Die Autoschau „Mobiles Brühl“ sollte auf einem Parkplatz, nicht aber auf dem Schmuckstück der Innenstadt, dem Markt, durchgeführt werden.
- Tempo 30 flächendeckend, mit zwei Ausnahmen:
- übergeordnete Straßen außerhalb der Bebauung mit separatem Fuß-/Radweg
- in verkehrsberuhigten Bereichen (hier gilt Schritttempo)
- Verlagerung von LKW-Durchgangsverkehren auf die Bundesstraße 265 (Luxemburger Straße) und die Autobahnen 1/61 und 553