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Es ist eine der wenigen öffentlich zugänglichen Stellen in Brühl, von der man einen freien Blick über die Stadt in Richtung Südosten hat: die Anhöhe östlich des Heider Bergsees, oben am ehemaligen Daberger Hof. Bei klarer Sicht sieht man über die weite Ebene nicht nur den „Langen Eugen“ und den Posttower in Bonn, sondern auch das sich dahinter erhebende Siebengebirge. Die leicht abschüssige Fläche zwischen der Hochschule des Bundes und dem Rodderweg wird landwirtschaftlich genutzt. Sie liegt im Landschaftsschutzgebiet und dient als wichtiges Kaltlufteinzugsgebiet für die in Richtung Innenstadt liegende Wohnbebauung. Dies wurde gutachterlich festgestellt und vor kurzem auch von unserem Bürgermeisterkandidaten Matthias Welpmann nachgewiesen (matthiaswelpmann.de): Kalte Luft zieht trotz Windstille in Richtung Stadtmitte und trägt damit an heißen Tagen erheblich zu nächtlicher Abkühlung bei.
Man könnte fast – etwas kitschig – von Idylle sprechen. Doch dieses Feld ist zum Streitpunkt in der Stadt geworden. Was ist passiert?
Eine Investorengruppe aus Brühl will auf einem Teil des Feldes ein Tagungszentrum mit ca. 500 Mikroappartements bauen. Unter dem schicken Namen „Heider Bergsee Campus“ haben die Herren Anfang Mai 2020 medienwirksam ein - zugegeben ökologisch vorbildliches - Konzept vorgelegt, das bei vielen Bürger*innen und bei uns GRÜNEN dennoch auf Ablehnung stößt. Auf die Pläne angesprochen winken manche Spaziergänger*innen resigniert ab, es sei ja eh schon alles beschlossen. Andere haben sich zum Protest zusammengeschlossen, so die Bürger*inneninitiative „Brühler Klima retten – JETZT“, die ihren Widerstand kundtut und an Infotischen in der Stadt auf das Thema aufmerksam macht.
Um was geht es hier? Die Hochschule des Bundes benötige mehr Platz, so der Direktor der Hochschule Dr. Limbach und die zuständige Referatsleiterin Frau Thoben im Gespräch mit Vertreter*innen der GRÜNEN Mitte Juni 2020. Derzeit habe man mehrere Räumlichkeiten im Brühler Stadtgebiet angemietet, was für die Organisation des Lehrbetriebs sehr aufwändig sei. Eine Erweiterung auf dem bestehenden Gelände durch den Bund sei nicht aussichtsreich. Insofern sei ein anmietbarer Neubau in unmittelbarer Nähe optimal. Gleichzeitig betonten sie, dass die Hochschule nichts mit der Erstellung des vorgestellten Bauprojektes zu tun habe. Sie könnte zwar als Mieterin möglicherweise die Anlage nutzen, allerdings nur innerhalb klarer Richtlinien des Bundes. Es ist also überhaupt nicht gesichert, dass der geplante „Campus“ auch wirklich von der Hochschule genutzt würde.
Es stellen sich mehrere Fragen:
Es könnte sein, dass diese sensible Fläche nur vordergründig für öffentliches Interesse geopfert wird. Sofern die Hochschule die Gebäude ggf. nur für kurze Zeit nutzen würde, fänden bei der Wohnungsnot im Großraum Köln-Bonn sicherlich auch Mikroappartements Mieter*innen. Die zunächst hohe Investition könnte sich dann als lukratives Schnäppchen für die Investoren herausstellen.
In jedem Fall tragen die klimatischen Kosten dafür die Brühler*innen.
Wir GRÜNEN lehnen deshalb den geplanten Bau an dieser Stelle ab. Stattdessen setzen wir uns dafür ein, gemeinsam mit der Hochschule eine alternative Lösung auf Brühler Stadtgebiet zu finden.
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