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Ein Beitrag unserer Bundestagskandidatin Marion Sand
Der Anteil von Öko-Produkten in Supermärkten und Discountern nimmt stetig zu. Sogar Lidl, Aldi & Co. haben erkannt, dass Tierwohlfragen wichtig sind, und unlängst angekündigt, demnächst nur noch Fleisch von „glücklichen“ Tieren in ihre Theken zu legen. Damit soll auch den Landwirt*innen für ihre Arbeit mehr Respekt gezollt werden. Mehr Qualität statt Quantität also. Wird das reichen, um die Fragen für eine gesunde Ernährung und eine gerechtere, faire und nachhaltige Landwirtschaft zu beantworten?
Landwirtschaft ist ein heiß umkämpftes Terrain, die Subventionsbeträge der EU sind hoch: 387 Mrd. Euro liegen bis 2027 im Topf der GAP, der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ der EU. Deutschland wird davon rund sechs Milliarden pro Jahr erhalten. Der Anspruch an eine Neuausrichtung ist groß. Die EU-Kommission und das Parlament hatten zäh darum gerungen, den „Green deal“ der EU in neue Vorgaben zu gießen. Allein, es kam anders – und ziemlich enttäuschend: Die Landwirtschaftsminister*innen der Mitgliedsstaaten konnten sich im Rat der Europäischen Union nicht auf einen neuen Wurf einigen. Das Prinzip „wachse oder weiche“ wird weiterhin zum bestimmenden Standard erhoben. Das heißt, der größte Agrarbetrieb erhält auch das meiste Geld, ein*e kleine*r Landwirt*in mit geringer Fläche entsprechend weniger. Ökologische Fragen werden hintenangestellt. Die EU-Länder dürfen festlegen, was sie für förderungswürdig halten. Wie bei uns priorisiert wird, ist leider hinlänglich bekannt.
Und trotzdem: Die Frage nach einer gesunden Ernährung ist damit längst nicht vom Tisch! Sie setzt eine gesunde Landwirtschaft voraus, gesunde Böden, den Erhalt von Biodiversität, kurz: Lebensmittel, die nicht krank machen. Und die dabei für alle erschwinglich sind. Industrielle Landwirtschaft sorgt nur scheinbar für günstige Preise. Die Kollateraleffekte zahlen wir alle: gesundheitliche Schäden durch Pestizide, Verunreinigung von Gewässern, Verlust von Artenvielfalt und geringere Bodenfruchtbarkeit.
Was wir jetzt brauchen, ist ein grundsätzliches Umdenken. Landwirtschaft muss Klimaschutzzielen gerecht werden. Nicht zuletzt spielen ausreichende landwirtschaftliche Flächen mit gesunden Böden auch eine Rolle beim Verhindern bzw. Abmildern von Flutschäden, bedingt durch zunehmende Extremwetterlagen. Die Aktualität dieses Aspektes wurde uns auf unvorstellbare Weise jüngst vor Augen geführt. Das heißt, dass ökologischer Anbau konsequenter gefördert werden muss – viele Landwirt*innen wünschen sich zudem genau das. Und es geht um die Stärkung der lokalen Vermarktung von Lebensmitteln. Wir können uns dafür einsetzen, indem wir die Verwendung hochwertiger regionaler Produkte in Kantinen, Schulen, Kitas und sonstigen öffentlichen Einrichtungen fordern. Wir können durch unser Kaufverhalten Veränderungen bewirken und uns bei der Bundestagswahl für eine andere Politik entscheiden: Julia Klöckners ewiger Kniefall vor Großkonzernen muss ein Ende haben.
Was auf den Teller kommt, entscheiden wir.
Steckbrief Marion Sand
Alter: 64 Jahre
Wohnort: Erftstadt
Studium: Kommunikationswissenschaften, Film- und Theaterwissenschaften
Beruf: Produktionsleiterin in der Filmbranche
Politisches Engagement: 2014 bis 2020 Sprecherin der GRÜNEN-Ratsfraktion Erftstadt
Homepage:www.marion-sand.de
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